System. Beratung

Systemische Beratung

In der systemischen Beratung nach Bert Hellinger geht es darum, Zusammenhänge aufzuspüren und die darin enthaltenen Blockaden aufzulösen. Hilfreiche Arbeitsweisen sind Familienbrett (bei Einzelsitzungen), Familien-Stellen (in der Gruppe) und Genogramm.

Bei einer Aufstellung stellt eine Person das innere Bild ihrer Familie (ihres Teams, ihrer Organisation) mit Hilfe von Figuren auf. Sie sucht anhand der Figuren Stellvertreter (Repräsentanten) für sich und andere Familienmitglieder und stellt sie gesammelt, ohne zu sprechen, in Beziehung zueinander auf.

Nach der Befragung der aufstellenden Person stellt der Aufsteller/die Aufstellerin die stellvertretenden Figuren um. Die Umstellungen haben das Ziel, für die Beteiligten eine Konstellation zu finden, in der möglichst alle Familienmitglieder, besonders aber der Aufstellende, einen – wie Hellinger es bezeichnet – gemässen, kraftvollen und freien Platz einnehmen.

Mit Hilfe der Kinesiologie können die in der Aufstellung erkannten Blockaden anschliessend aufgelöst werden.

Worum geht es in Aufstellungen?

Inhalte des Familienbretts sind existentielle Vorgänge im menschlichen Leben: Zugehörigkeit oder Ausgeklammertsein, Bindung und Lösung, Abwertung und Anerkennung, der Umgang mit schweren Schicksalsschlägen usw.
Krankheiten können – nach Hellinger – beispielsweise mitbedingt und aufrechterhalten werden durch Verstrickungen und so genannte Schicksalsbindungen.

Was sind Lösungen?

In Aufstellungen wird nach unterstützenden Kräften in den Familien- und anderen Systemen gesucht. „Die Liebe wirkt, wenn sie ans Licht kommt“, lautet ein wichtiger Satz Hellingers.
Die wichtigsten Rückmeldungen über die Wirksamkeit des Vorgehens erhält man sofort bei der Aufstellung. Im Blick, in der Stimmung, im Gefühl und in der Kraft der Repräsentanten sind die Veränderungen unmittelbar sicht- und spürbar.
Aufstellungen bringen Dynamiken ans Licht. Sie sind keine Handlungsanweisungen, es geht nicht um die exakte Umsetzung des Lösungsbildes.
Aussagen im Kontext der Aufstellungen sind bewirkend und nicht beschreibend oder wertend zu verstehen.

Was ist systemisch an der Aufstellungsarbeit?

Systemisch bedeutet, dass wir Phänomene, die wir z. B. auch Muster und Regeln nennen, in dem Kontext sehen, in dem sie sich in den geschichtlichen Zusammenhängen zeigen.
Zusammenhänge in Aufstellungen sind als Sinnzusammenhänge zu verstehen und nicht als lineares Ursache-Wirkungs-Verhältnis. Sie prognostizieren deshalb auch keine Folgen im Sinne von: „Wenn du das machst, geschieht das…“. Systemisches Vorgehen beschreibt sich als ressourcen- und lösungsorientiert und achtet das Vorhandene.

Anwendungsbereiche

  • in der Psychotherapie bei Problemen von Einzelpersonen, Paaren und Familien
  • bei körperlichen Erkrankungen sowie bei psychosomatischen und psychischen Beschwerden
  • Suchtprobleme
  • bei verhaltensauffälligen Kindern
  • Adoptionen, Pflegefamilien
  • in Schulen, um mit Schülerinnen und Schülern Konflikte zu klären
  • zur Lösung von Konflikten und Problemen in Organisationen und Unternehmungen